In unserer Artikelserie zur Outdoor-Ausrüstung nehmen uns dieses Mal das Thema Trekkingrucksack vor.
Die Einteilung von Rucksäcken nach Aktivitäten wie beispielsweise Wandern oder Trekking führt immer wieder zu Verwirrungen. Deshalb möchten wir dir unsere Sicht darstellen, was wir unter einem Trekkingrucksack verstehen. Außerdem wie sich dieser von anderen Rucksäcken abgrenzt und welche Bestandteile und Eigenschaften diese Art von Rucksäcken mitbringen soll.
Wir beschreiben folgende drei Punkte:
- Was ist Trekking?
- Welche Eigenschaften hat ein Trekkingrucksack?
Was ist Trekking?
Der Begriff Trekking beschreibt Wanderungen über mehrere Tage. Eintagestouren, d.h. ohne Übernachtung, werden als Wanderungen (im Englischen als hiking) bezeichnet.
Oft wird mit Trekking auch Mehrtagestouren ohne feste Unterkunft verstanden. Die feste Unterkunft wird dabei gegen ein Zelt ausgetauscht. Dieses Zelt wird als Ausrüstungsgegenstand im Rucksack mitgetragen.
Das Mittel der Fortbewegung ist in der Regel das gehen. Weitere akzeptierte Fortbewegungsmittel der Trekkingszene sind Fahrrad oder Kanu.
Welche Eigenschaften hat ein Trekkingrucksack?
Wanderungen über mehrere Tage und im schwierigen Gelände haben an einen Rucksack besondere Anforderungen nach:
- Größe
- Komfort
- Zugänglichkeit
- Regenschutz
- Taschen und Fächer
- Befestigungsmöglichkeiten
Größe
Die durchschnittliche Größe eines Trekkingrucksacks beträgt zwischen 55 und 75 Litern. Mit dieser Größenkategorie können mehrere Tage am Stück die wichtigsten Gegenstände mitgenommen werden. Dazu zählen Schlafsack, Bekleidung, Trinksystem, Isomatte und Zelt.
Hier kommt gleich der bedeutende Unterschied zum Wanderrucksack zum Vorschein. Wanderrucksäcke können durch die geringe Anzahl von notwendigen Gegenständen auf ein Volumen von ungefähr 30 Litern reduziert werden.
Komfort
Die Kombination aus Mehrtagestouren und vielen, großen und schweren Gegenständen im Rucksack bedeuten einen hohen Komfortanspruch. Ohne Berücksichtigung dieses Anspruchs werden auch leichtere Touren zur Qual für den Rucksackträger.
Dieser Komfort kann durch mehrere Faktoren ermöglicht werden: qualitative und gepolsterte Schulterträger, angepasste und gepolsterte Hüftflossen, verstellbarer Brustgurt, angepasste Rückenlänge und ein Rückensystem welches eine Luftzirkulation ermöglicht. Die Luftzirkulation verhindert eine zu große Schweißbildung am Rücken.
Die Schulterträger spielen eine wesentliche Rolle bei einem Trekkingrucksack. Diese müssen angenehm weich auf den Schultern liegen ohne diese einzuschnüren. Wichtig dabei ist eine gute Polsterung sowie ein ergonomischer Schnitt der Schulterträger. Mit diesen Eigenschaften lassen sich schwere Lasten über mehrere Tage gut bewältigen.
Hüftflossen spielen eine wichtige Rolle bei einem Trekkingrucksack (Rucksack richtig packen). Diese übertragen einen Großteil der Last an den Körper. Deshalb ist es wichtig, dass die Hüftflossen dem Körperbau des Trägers entsprechen. Ein wichtiger Punkt ist auch hier eine gute Polsterung.
Ein verstellbarer Brustgurt wird als Muss-Bestandteil eines Trekkingrucksacks gesehen. Durch die Höhenverstellbarkeit kann eine sehr gute Lastverteilung erreicht werden.
Die Rückenlänge spielt eine bedeutende Rolle bei der Lastverteilung. Deshalb sollte diese an die individuellen Bedürfnisse das Trägers angepasst sein.
Einen bedeutenden Faktor spielt auch die Belüftung am Rücken. Rucksäcke welche nicht direkt am Rücken anliegen und mit Netzmaterialien gefertigt sind klar im Vorteil. Diese erlauben eine gute Luftzirkulation, welche die Schweißbildung wesentlich verringert.
Zugänglichkeit
Bei einer Mehrtagestour fallen viele Ausrüstungsgegenstände an, welche im Rucksack Platz finden. Um eine anstrengende Entleerung des Rucksacks zu vermeiden, kann ein Zugang zu Hauptfach Abhilfe schaffen.
Mit Hilfe dieses Zugangs kann ein schneller, unkomplizierter Zugriff gelingen. Dabei erfolgt der Zugriff ähnlich wie bei einer Tasche.
Regenschutz
Viele aktuelle Rucksäcke verhindern einen Feuchtigkeitseintritt für eine kurze Dauer. Früher oder später dringt jedoch Feuchtigkeit in den Rucksack ein. Bei starkem Regen beschleunigt sich das Eindringen erheblich.
Deshalb ist für Trekkinrucksäcke auf jeden Fall ein integrierter Regenschutz empfohlen. Mit Hilfe eines Regenschutz kann die äußerst unangenehme Situation von feuchten Gegenständen und Bekleidung auf einer (langen) Tour vermieden werden.
Taschen und Fächer
Wenn du am Tag viele Kilometer überwindest ist es ratsam, sich die Motivation mit kleinen Belohnungen aufrecht zu erhalten. Eine Belohnung kann beispielsweise eine Tasse Tee sein, welche in der Thermosflasche in einer Seitentasche schnell zugänglich ist.
Wichtig bei einem Trekkingrucksack ist auch eine Möglichkeit zum Verstauen von Wertgegenständen. Diese Innenfächer bieten einerseits eine übersichtliche Aufbewahrung der Gegenstände und andererseits einen gewissen Schutz vor Diebstählen.
Ein weiteres Beispiel für eine wichtige Tasche im Trekkingrucksack ist die Tasche im Deckel. Diese erlaubt einen schnellen Zugriff auf oft benötigte Gegenstände wie Sonnencreme, GPS oder Sonnenbrille.
Befestigungsmöglichkeiten
Bei einem Trekkingrucksack solltest du nicht nur viele Möglichkeiten haben Gegenstände im sondern auch am Rucksack verstauen zu können. Du kannst die Isomatte sehr gut außen verstauen, auch Trekkingstöcke bieten sich dazu an. Auch ein Seil kannst du sehr gut außen am Rucksack befestigen.
Fazit Trekkingrucksack
Ein Trekkingrucksack ist für Mehrtagestouren im schweren Gelände vorgesehen. Nach diesen beiden Eigenschaften sollte ein Rucksack dieser Art folgende Punkte erfüllen:
- Größe: 55 – 75 Liter (alle notwendigen Gegenstände können mitgenommen werden)
- Komfort: Für lange und anstrengende Touren sind die Schulterträger und die Hüftflossen von besonderer Bedeutung
- Zugänglichkeit: Das Hauptfach sollte sehr schnell zugänglich sein, ohne alle Gegenstände von oben rausnehmen zu müssen
- Regenschutz: Für lange Touren ein Muss
- Taschen und Fächer: Mehrere unterschiedliche Taschen und Fächer erlauben dir wichtige Sachen sicher zu verstauen oder schnell zu erreichen
- Befestigungsmöglichkeiten: Die Möglichkeiten außen am Rucksack sollten optimal für Trekkingstöcke, Isomatten oder Seil genutzt werden
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