In unserer Artikelserie zur Reiseinspiration nehmen wir uns dieses mal Neuseeland vor. Dieses Land mit den 2 Hauptinseln (Nord- und Südinsel) können wir als Paradies für Outdoor-Begeisterte bezeichnen.
Wir teilen unsere Begeisterung mit euch zu diesem Land mit folgenden Themen:
- Übersicht Neuseeland
- Höhepunkte in Neuseeland
- Anreise – Flüge
- Camper
- Campingplätze
- Visum
- Wetter/Klima
Übersicht Neuseeland
Neuseeland hat eine Fläche von ungefähr 270 Tausend Quadratkilometer und eine Einwohnerzahl von 4,8 Millionen. Aus diesen Zahlen könnt ihr ableiten, dass es viele ruhige Lanschaftsteile bei diesem Land gibt. In diesem Artikel wollen wir aber nicht auf Zahlen und Fakten eingehen, sondern euch unsere persönlichen Eindrücke weitergeben. Für die Zahlen und Fakten werdet ihr hier perfekt bedient.
Unser erster Eindruck von Neuseeland war die lange Anreise. Wir haben unsere Reise von Österreich aus gestartet. Neuseeland ist ein Reiseziel mit einer der größten Entfernungen. Das bringt mit sich, dass eine Reise mit mehrmaligen Umsteigen und Zwischenstopps verbunden ist.
Dort angekommen, erfährt man unglaublich schnell die gastfreundliche und offene Art der Neuseeländer. Wir konnten spüren, dass die Neuseeländer nicht nur oberflächlich zum Beispiel nach der Herkunft fragen. Sie sind wirklich interessiert und wir kamen sehr leicht in Gespräche mit ihnen.
Ein ungewohnter Punkt für uns Mitteleuropäer ist der Linksverkehr. Natürlich haben wir uns vorher darauf eingestimmt, jedoch verliert man ab und zu die Konzentration. Hier müsst ihr gut aufpassen, leider passieren immer wieder Unfälle mit Personen welche den Rechtsverkehr gewohnt sind. Bei uns hat die Verwirrung zum Glück nur dazu geführt, dass wir anstatt den Blinker den Scheibenwischer betätigt haben…
Einen bleibenden Eindruck hat bei uns die unglaubliche Ansammlung auf engsten Raum von verschiedenen Landschaftstypen hinterlassen. Dabei sind wir nur wenige Kilometer mit dem Camper gefahren und die Landschaft war eine komplett andere.
Höhepunkte in Neuseeland
In diesem Abschnitt beschreiben wir euch einige unserer Highlights in Neuseeland. Wir haben uns im Vorhinein mit vielen Reiseführern beschäftigt. Dabei hat sich wieder einmal gezeigt, dass unser geliebter Lonely Planet großartige Informationen bietet.
Wir hatten für unsere Neuseeland Rundreise knappe 4 Wochen Zeit. Durch die unglaubliche Anzahl von Outdoor-Highlights mussten wir leider auf viele Gebiete verzichten und von unserer Bucket List streichen.
Auckland
Unser erster Tag führte uns in die größte Stadt Neuseelands – Auckland. Hier konnten wir spüren, dass diese Stadt das Finanzzentrum darstellt und die einzige Großstadt Neuseelands ist.
Was uns beeindruckt und begeistert hat von dieser Stadt sind die großen Parkflächen. Trotz der Größe wirkt Auckland sehr entspannt.
Eindrucksvoll war für uns auch die Anzahl von Segelbooten am Hafen von Auckland.
Da wir aber in Neuseeland vor allem die unberührte Natur kennenlernen wollten, verbrachten wir in Auckland nur 2 Tage. Trotzdem ist uns diese Stadt in bester Erinnerung geblieben.
Bay of Islands
Unser nächster Stopp hat uns nach Bay of Islands gebracht.
Die Wettersituation mit anhaltenden Starkregen hat das Weiterkommen schwierig gemacht. Viele Strassen waren wegen Überschwemmungen gesperrt.
Die Landschaft hat uns trotz des Regens fasziniert. Die Ausblicke über die Küstenlandschaft sind jeden Kilometer wert.
Coromandel Penisula
Alleine in diesem Gebiet hätten wir gerne mehrere Wochen verbracht. Die Coromandel Penisula bietet alles was Naturliebhaber wie uns begeistert: großartige Wandermöglichkeiten und einsame Strände.
Am meisten beindruckt hat uns die Bucht Cathedral Cove (siehe nächstes Foto). Die Höhlen und Felsblöcke haben uns fasziniert. Leider haben wir es nicht geschafft, eine Bootsfahrt in dieser Bucht zu unternehmen. Mit dieser sollte man dieses Gebiet am besten erkunden können.
Rotorua
Der erste und auch bleibende Eindruck von Rotorua war für uns der Schwefelgeruch. Wer sensibel auf diesen Geruch reagiert sollte dieses Gebiet meiden.
Das Wahrzeichen dieses Gebietets sind sind die heißen „Blubber-Tümpel“. Typisch sind auch die dazugehörenden Rauchschwaden.
Einer der beeindruckenden Geysiren für uns war der Te Puia.
Tongariro National Park
Für den Tongariro National Park hatten wir ein Highlight unserer Neuseeland-Reise geplant. Dieses Highlight wäre die Tongariro Alpine Crossing gewesen. Leider wurde die Strecke wegen der starken Regenfälle für Besucher gesperrt.
Als Ersatzprogramm haben wir uns für eine Wanderung zu den Taranaki Falls gemacht. Diese einfache Wanderung bietet eine geniale Aussicht auf die Vulkane. Als Belohnung gibt es zum Schluss den Blick auf die eindrucksvollen Taranaki Wasserfälle.
Auf unseren Weg nach Wellington haben wir noch die Huka Falls mitgenommen. Diese Wasserfälle haben uns mit der riesigen Wassermenge und Größe beeindruckt. Für diese Wasserfälle ist nur ein sehr kurzer Fußweg notwendig. Der Parkplatz findet sich in unmittelbarer Nähe.
Wellington
Die Hauptstadt Neuseelands kombiniert urbanes Leben mit Naturverbundenheit in Perfektion. Hier bekommt man die positiven Eigenschaften beider Lebensarten geliefert, ein äußerst seltener Fall.
Wir haben uns zu Beginn für eine Fahrt mit einem der Wahrzeichen Wellingtons, dem Cable Car, entschieden. Nach der Fahrt mit dem sehr bekannten Fotomotiv bekamen wir eine geniale Aussicht über die Stadt.
Fähre von Nord- zur Südinsel
In Neuseeland ist sogar eine Überfahrt mit der Fähre spektakulär. Mit dem Interislander kann man zwischen den beiden Hauptinseln durch die Cook-Straße wechseln.
Arthur´s Pass
Alleine die Autofahrt über diew3 Passstrasse war faszinierend für uns. Die Aussicht ist atemberaubend und lässt die Speicherkarte der Kamera voll werden. Von hier aus können auch viele Touren gestartet werden, wir hatten leider zu wenig Zeit dafür.
Franz Josef und Fox Gletscher
Die beiden Gletscher sind für die meisten Neuseeland-Reisenden ein Pflichtstopp, so auch für uns.
Hier kann man abhängig vom Budget verschiedene Arten aussuchen, um den Gletscher zu erkunden. Die Möglichkeiten sind zum Beispiel Begehung des Gletschers mit einer geführten Tour oder man bucht sich einen Helikopterflug.
Wir haben uns für die günsterige Variante, die Begehung mit einer Tour, entschieden. Vor der Begehug bekamen wir die notwendige Ausrüstung (Schuhe etc.) zur Verfügung gestellt. Wir wurden auf den freigegeben Wegen auf den Gletscher geführt. Die Höhlen am Gletscher sind beeindruckend. Einzig die Menschenmassen trüben ein wenig das Erlebnis.
Queenstown
Quennstown wird völlig zurecht als das „Adventure Capital of the world“ bezeichnet. Neben der beeindruckenden Naturkulisse kommen hier Adrenalin Junkies voll auf ihre Rechnung.
Die Auswahl von Extremsportarten und -anbietern ist riesig. Das Angebot beinhaltet u.a.
- Bungee Jumping
- Whitewater Rafting
- River Surfing
- Canyon Swinging
- Jet Boat
Durch die hohe Dichte von Anbietern und Konkurrenz gibt es eine hervorragende Qualität der Leistungen.
Wer es lieber ruhiger angehen will, kann mit der Gondel der Skyline Queenstown nach oben schweben und die beeindruckende Aussicht genießen.
Milford Sound
Für uns war der Milford Sound das Highlight unserer Reise. Mit einer Bootstour kann man den Milford Sound hautnah erleben.
Der wichtigste Tipp für dieses Gebiet ist die Buchung einer Übernachtung. Die Übernachtungsmöglichkeiten im Milford Sound sind stark limitiert. Jedoch bringt eine Übernachtung große Vorteile mit sich.
Ein großer Vorteil ist, dass man dieses Gebiet länger erkunden kann. Außerdem kann man eine Bootstour in der Früh buchen, welche normalerweise deutlich leerer sind. Am besten sehr früh eine Übernachtung buchen, da die Möglichkeiten stark begrenzt sind.
Einziger kleiner Nachteil im Milford Sound sind die Massen von Sandflies. Einmal vom Camper oder der Unterkunft draußen überfallen einem diese Viecher. Am besten versorgt ihr euch mit Insektenschutzmittel (repellent) in einer Apotheke vor Ort. Mit unseren (europäischen) Mitteln hatten wir keinen Erfolg. Die Insektenbisse begleiteten uns noch viele Tage nach der Heimreise als „Souvenir“…
Moeraki Boulders
Die Moeraki Boulders stellen großartige Naturskulpturen dar. Natürlich sind diese Felsblöcke kein Geheimtipp mehr. Ein Besuch lohnt sich aber auf jeden Fall.
Über ihre Entstehung gibt es verschiedene Geschichten. Diese reichen von wissenschaftlicher Aufarbeitung bis hin zu Maori Legenden. Hier kann sich jeder seine Lieblingsgeschichte aussuchen.
Christchurch
Nach vielen Tagen in der Natur, ist eine Stadt mit großen kulinarischen Angebot eine willkommene Abwechslung. Zusätzlich kommen auch Kaffeeliebhaber hier voll auf ihre Rechnung.
Christchurch ist die größte Stadt der Südhalbkugel. Für viele Touristen beginnen oder enden hier am internationalen Flughafen ihr Neuseeland Aufenthalt. Für uns ist es hier leider zu Ende gegangen.
Bei unserem Aufenthalt war diese Stadt leider noch sehr gezeichnet von einem der großen Erdbeben der letzten Jahre.
Anreise – Flüge nach und von Neuseeland
Hin- und Rückfluge sind pro Person ab ca. 1.000 € erhältlich. Es steht eine große Auswahlmöglichkeit von verschiedenen Fluglinien zu Verfügung. Normalerweise sind zwei Stopps erforderlich.
Ein Nachteil bei Neuseeland ist die enorme Distanz (von Mitteleuropa aus betrachtet). Die Nettoflugdauer ist ungefähr 22 Stunden. Mit der Zeit beim Umsteigen, zum Flughafen, Zeitverschiebung kommt einiges zusammen. Damit ist Neuseeland keine Destination für kürzere Aufenthalte, wir empfehlen euch mindestens drei Wochen.
Camper und Campingplätze in Neuseeland
Unser Camper für den Neuseeland Trip war von Britz. Wir haben uns für ein kleines Modell entschieden, welches für 2 Personen ausreichend ist. Der Linksverkehr in Neuseeland war für uns zu Beginn leicht gewöhnungsbedürftig. Nach ein paar Fahrten stellten wir uns aber gut darauf ein.
Ihr solltet aber einen Beifahrer dabei haben, der euch darauf hinweist wenn ihr auf alte Gewohnheiten (Rechtsverkehr) zurückfällt. Bei wenig Verkehr kann das leicht passieren, leider liest man immer wieder Geschichten über Unfälle dieser Art.
Mit sehr wenigen Ausnahmen haben wir auf Top10 Campingplätzen übernachtet. Die Auswahl von Campingplätzen in Neuseeland ist riesig. Gleichzeitig ist aber auch die Ausstattung und Qualität der Plätze sehr unterschiedlich.
Wir hatten mit den Top10-Campingplätzen nur positive Erfahrungen gemacht. Natürlich ist auch hier die Qualität der Plätze unterschiedlich, aber ein (sehr hoher) Minimum Standard ist bei allen Plätzen garantiert.
Wir haben bei den Campingplätzen auch die Flexibilität und Hilfsbereitschaft erlebt. Wenn wir nach den letztmöglichen Check-In Zeiten ankamen, hat ein Anruf trotzdem einen Check-In erlaubt. Dafür haben die Camping-Mitarbeiter die notwendigen Zugangsdaten/Pläne in zugänglichen Boxen verstaut. Der Check-In Vorgang wurde einfach am nächsten Morgen erledigt.
Visum Neuseeland
Eine sehr gute Beschreibung der Kriterien findet ihr hier.
Kurz zusammengefasst, für die Länder Österreich, Deutschland und die Schweiz gibt es ein Abkommen zum Visumsverzicht. Mit diesem Abkommen ist ein Aufenthalt in Neuseeland bis zu 3 Monaten möglich.
Für andere Länder ist ein Besuchervisum notwendig. Dieses erlaubt einen Aufenthalt bis zu 9 Monaten.
Achtung: Personen aus visabefreiten Ländern, wie Österreich, Deutschland und Schweiz, müssen ab dem 1. Oktboer 2019 Electronic Travel Authority (ETA) beantragen.
Wetter/Klima Neuseeland
Zu unserer Reisezeit im März und April haben wir gemerkt, dass der Herbst mit kühlen Temperaturen bevorsteht. Wir können euch empfehlen, auf keinen Fall auf gute Regenbekleidung zu verzichten.
Wir haben die Nordinsel leider nur im Regen erlebt. Das heißt, es hat zumindest jeden Tag mal ordentlich geregnet. Der Taxifahrer in Auckland hat uns damit begrüßt, dass es in dieser Region gerade Rekordregenfälle gibt. Das haben wir auch später bemerkt, da einige Straßen im Norden (Bay of Islands) wegen Überschwemmungen gesperrt waren.
Zum Glück hat sich bei unserem Aufenthalt die Südinsel von ihrer (wettertechnisch) besten Seite gezeigt. Sogar Gebiete mit „Regengarantie“ wie Milford Sound konnten wir bei Sonnenschein erleben.
Eine gute Klimatabelle zu den verschiedenen Gebieten könnt ihr hier finden.
Fazit Neuseeland
Selten hat eine Reise so einen bleibenden Eindruck hinterlassen wie Neuseeland. Dieses verhältnismäßig kleine Land bietet Naturliebhabern Möglichkeiten, die wohl einzigartig ist. Auf einer kleinen Fläche konzentriert findet man
- Geniale Strände und Buchten
- Gletscher
- Berge
- Heiße Quellen
- Seen
Die Städte in Neuseeland bieten die Kombination aus urbanen Leben kombiniert mit großartiger Natur. Unseren Erfahrungen nach sind die Neuseeländer ein äußerst freundliches und zugängliches Volk.
Wir werden wenn möglich auf jeden Fall wieder hinreisen. Der einzige kleine Nachteil der uns zu Neuseeland einfällt ist die große Distanz von Mitteleuropa aus betrachtet. Ansonsten können wir nicht aufhören zu schwärmen über dieses geniale Land!